Zum alten Klosterkeller

Es ist ganz einfach, mich in ein Restaurant zu bekommen. Man muss nur ein Schild mit dem Wort „Zunge“ vor die Tür stellen, schon sitze ich am Tisch und sage brav: „Die Zunge, bitte!“
Zuletzt geschah’s so im „Alten Klosterkeller“ in Oederan. Die Rinderzunge war butterzart und makellos, das begleitende Sößchen aromatisch, die Kroketten selbstgemacht (!) und über die leicht mehligen Erbsen decken wir mal den Mantel des Schweigens. Auch die ebenfalls georderte Gulaschsuppe konnte punkten, sie war selbst gemacht und ordentlich abgeschmeckt. Für Suppe, Zunge und 3 Softdrinks löhnte ich weniger als 13 Euro, wir waren satt, zufrieden und wieder mal beeindruckt von der Freundlichkeit der Menschen in Oederan.

Zum alten Klosterkeller
Große Kirchgasse 10

09569 Oederan

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Café Wien

Die geduldigste Gemahlin von allen und ich sind nicht die großen „Café-Tanten“, ins Café Wien in Oederan sind wir trotzdem gern eingekehrt. Der Chef ist Konditormeister, hier bekommt man also keine aufgetauten Convenience-Torten auf den Teller, sondern selbstgemachtes, schmackhaftes Handwerk. Absolut einmalig ist die Freundlichkeit der Mitarbeiter, die sich richtig Mühe geben, einem nicht nur den Aufenthalt in ihrem Café sondern in der ganzen Region zu versüßen. Für Touristen hält der Chef eine dicke, selbst zusammengestellte Mappe mit Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Ausflugszielen in der Umgebung bereit. Da bleibt man gern noch etwas länger hocken, unterhält sich mit den Einheimischen und bekommt sogar noch einen – unglaublich gehaltvollen – Schoko-Trüffel zum Probieren hingelegt. Hier waren wir gern, hier werden wir gerne wieder sein.

Cafè Wien
Enge Gasse 8

09569 Oederan
03729228860

www.cafe-wien-oederan.de

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Restaurant Stadtmitte

Wenn man am ersten Weihnachtsfeiertag einen spontanen Ausflug ins Brandenburgische wagt, nix geplant und nxi reserviert hat und plötzlich der Magen zu knurren beginnt… au weh, das kann ja nix geben.
Kann doch, denn zufällig fuhr unsere spontane Runde um kurz vor zwei am hellichten Mittag am Restaurant „Stadtmitte“ in Bad Freienwalde vorbei. Ein kurzer Blick auf die Karte… Hirschbraten, Ente, Wildgulasch… Gottseidank, keine Schnitzelhölle… also wurde das gut gefüllte Lokal geentert udn tatsächlich war noch ein Vierertisch zu haben. Einen Wermutstropfen schenkte der äußerst freundliche Kellner jedoch zum Aperitif ein: „Klöße sind gerade aus. Überall, wo Klöße steht, müssen Sie eine andere Beilage bestellen. Wir machen erst wieder welche, das dauert noch mindestens ’ne Stunde.“ Auch wenn’s keine Klöße gab: Hier wird offenbar frisch gekocht, das freut. Als wir bestellten, legte der Kellner noch einen drauf: „Nehmen Sie Salzkartoffeln, die sind aus dem Umlan, vom Bauern, die schmecken richtig gut.“ Und als das Essen kam, konnten wir feststellen, dass der brave Mann nicht gelogen hat. Ente, Schweinerücken, Grillteller, das war deftig-bürgerliches Sonntagsessen ohne Handstandüberschlag, da konnte und wollte man nicht meckern. Im Gegenteil, da gönnten wir uns noch einen Apfelstrudel hinterher, waren satt und zufrieden und hatten pro Nase weniger als zwanzig Euro ausgegeben.

Restaurant Stadtmitte
Königstr. 23
16259 Bad Freienwalde
03344 2190

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Café Kuckuck

Allein wegen dem mordsleckeren Flammkuchen im Café Kuckuck würde ich nach Werder fahren. Da aber meine Frau des öfteren in der Inselstadt zu tun hab, hab ich’s gut. Ich sage einfach „Selbstverständlich begleite ich dich!“, ernte ein erfreutes Hochziehen der Augenbrauen und kann’s mir dann im Café Kuckuck in Werder gemütlich machen, während die geduldigste Gemahlin von allen ihren Verpflichtungen nachgeht.
Die Menschen hier sind freundlich, der Inhaber ist Musiker, deshalb ist ihm nix Menschliches fremd, es gibt den bereits erwähnten unglaublichen Flammkuchen, die üblichen Kaffespezialitäten, Kuchen nach Angebot und ein paar badische Spezialitäten: Schwarzwälderkirschtorte, Vesperplatte usw. Hab ich den Flammkuchen schon erwähnt? Am Tresen werden noch ausgesuchte Edelschokoladen und linskrum handgerösteter Kaffee aus dem Schwarzwald verkauft. Und Flammkuchen gibt’s. Ich muss meine Frau fragen ,wann sie wieder nach Werder muss.
Nachtrag: Das Café Kuckuck musste mittlerweile schließen. Werder ist um eine Attraktion ärmer.

Café Kuckuck
Am Markt 16
14542 Werder
03327 569147

www.cafekuckuck.de

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Café Collina

Wenn es nicht so schaurig 70er-Jahre-wirmachenwaszusammen-mäßig klingen würde, wäre „Nachbarschaftskneipe“ ein treffendes Wort, um das Café Collina in der Yorckstr. zu beschreiben. Die Wirtsleute sind äußerst freundlich, die Einrichtung ist einfach, aber gemütlich, es gibt ein paar Veranstaltungen (Mittwochs Doppelkopf, Donnerstag Open Stage, gelegentlich Konzerte oder Vernissagen… im Colina geschieht tatsächlich genau das, was man von einer „Nachbarschaftskneipe“ erwartet.
Das Collina hat aber wesentlich mehr zu bieten als ein derartiges Etablissement, denn der Inhaber des Collina stammt aus Baden. Deshalb gibt’s dort Rothaus-Biere (lecker Tannenzäpfle), schöne Gutedel und Spätburgunder, badischen Wurstsalat, Knöpfle und Freitags gibt es die besten Schäufele nördlich vom Kaiserstuhl mit einem nachgerade sen-sa-tio-nellen Kartoffelsalat.
Bin gern in dem Laden. Macht Spaß, da auf dem Heimweg vorbeizuschauen und gegebenenfalls hängen zu bleiben. Ich bin allerdings noch nicht dazu gekommen, zu fragen, warum der Laden Collina heißt.
Nachtrag: Diese sympathische Café/Kneipe hat leider schließen müssen.

Cafè Collina
Yorckstr. 77

10965 Berlin

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Restaurant Belvedere

Warum, fragten wir uns nach zwei überaus angenehmen Stunden im Belvedere im Tegeler Weg, ist dieses angenehme, unprätentiöse Restaurant nur so leer? Tatsächlich waren außer uns beiden nur zwei weitere Gäste anwesend, und das fanden wir sehr schade. Woran es liegen könnte, blieb uns ein Rätsel. Jedenfalls nicht an der ausgezeichneten Küche, den hervorragenden Weinen und dem dezent-freundlichen, zurvorkommenden Service. Wir hatten uns für das Wein-Menü entschieden, 4 Gänge mit dazu passenden Weinen (jeweils 0,1 l) für 44,- €, und da wir mit der get2-Card unterwegs waren, galt das sogar für zwei Personen. Es begann mit einem Salat von der Wachtel (gebratene Wachtelbrust, Wachtelroulade und Gemüsesülze auf milde angemachten rosa Linsen), dazu gab’s einen angenehmen Welschriesling aus dem Burgendland, der kernig genug war, um der Linse Paroli zu bieten. Zum Fischgang (gebratener Zander auf süßsaurem Kürbisgemüse, zum Augenverdrehen!) wurde ein Domaine Haute Marin serviert, aus Sauvignon und Colombard-Trauben. Wein von der Colombard-Traube kosteten wir zum ersten Mal, wir waren sehr angetan – hocharomatisches, volles Bukett, den werden wir öfters trinken. Zum Hauptgang, butterzarten Rinderbäckchen auf wertkonservativ-leckerem Sahnewirsing passte der typische Nero d’Avola aus Sizilien, und zum Dessert – Variationen von der Birne, gab’s einen mit Birnenbrand und Birnenmark aufebrezelten Prosecco. Ungewöhnlich, aber genau die richtige Ergänzung zum nur dezent süßen Dessert-Teller.
In diesem Restaurant stimmte gestern abend einfach alles, und deshalb werden wir uns sehr bald wieder in den Tegeler Weg auf machen. Und dann werden wir mit Sicherheit nicht mehr die einzigen Gäste sein. Diese Qualität, diese Freundlichkeit, dieses Preis-Leistungs-Verhältnis… das muss sich doch rumsprechen!
Update: Leider hat es sich nicht herumgesprochen – die Inhaber mussten aufgeben, das Belvedere hat geschlossen. Ein Jammer!

Tegeler Weg 25,
10589
Berlin
030 33091545

www.restaurantbelvedere.de/

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Wirtshaus zum Fliess

Hier komm ich einmal die Woche zum Skatspielen mit Freunden her, hier bin ich gern. Das Bier (u.a. Jever, Schneider Weisse) ist genau richtig temperiert und lecker, die Speisekarte erfreut mit Kneipenklassikern wie Schnitzel oder Sülze mit Bratkartoffeln. Das Essen mag einfach und rustikal sein, es ist aber auf gutem Niveau und mit Liebe zubereitet. Bessere Bratkartoffeln als die der Chefin wird man in Berlin schwerlich finden. Immer wieder Dienstags gibt’S ein Highlight: Frische Mettbrote. Wenn der Laden voll ist (und das kommt bei dieser sympathischen Nachbarschaftskneipe öfters vor) sind die dick mit gutgewürztem Mett belegten Steinofenbrote ratzfatz weg.
Nachtrag: Wie ich bei meinem letzten Besuch betrübt feststellen musste, sind die bisherigen Betreiber des „Wirtshaus zum Fliess“ in Ruhestand gegangen. Die Nachfolger sind zwar über die Maßen freundlich und das Getränkeangebot stimmt nach wie vor, aber das Essen kann ich leider nicht mehr empfehlen. Das ist jetzt in meinen Augen bzw. auf meiner Zunge 0815-Kneipenkost, „um eine Grundlage zu schaffen“. Schade.

Wirtshaus zum Fliess
Berliner Strasse 21

13467 Berlin
030 40533429

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Crema

Wenn es einen Titel „Kleinster Italiener Berlins “ gäbe, dann wäre das Crema Top-Favorit. Gerade mal zwei Tischchen, 4 Stühle und ein Tresen im innern, auf der Straße zwei Bänke, und das war’s auch schon. So winzig der Laden ist, so riesig schmeckt der Latte und der Cappucino. Zu Essen gibt’s bißchen Pizza, bißchen Pasta, bißchen Salat und sehr empfehlenswerte, warme Ciabatta-Sandwiches. Der Inhaber dieses Mitteldings zwischen Imbiss und Café ist freundlich und authentisch, die Preise sind ausgesprochen Portemonnaie-freundlich: Latte M. 2,30 Euro, Ciabatta 2,60. Superqualität und Freundlichkeit zu geradezu selbstmörderischen Preisen.

Crema Passauer Str.
Berlin

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Fratelli La Bionda

Das Fratelli La Bionda ist ein Italiener wie im Kino. Ein bißchen chaotisch, ein bißchen laut, karierte Tischdecken und gutgelaunte Kellnerinnen und Kellner. Hier lassen die geduldigste Gemahlin von allen und ich uns gerne mal nieder und teilen uns zur Eröffnung eine kleine Vorspeisenplatte (das übliche, eingelegte Gemüse, Salami, Schinken, Salat, Oliven, Käse, aber von guter Qualität, sehr gutes Brot, reicht als Vorspeise für 2 Leute vollkommen aus). Beim letzten Mal verspeiste meine liebe Frau mit großem Genuss eine wirklich köstliche Steinofenpizza, mich selbst hatte ich Lammhaxen mit Polenta bestellt. Ein bißchen offensiver hätte die Küche würzen können, und wenn man die Haxen ein bißchen länger bei ein bißchen niedrigerer Hitze geschmort hätte, dann wären sie so weich gewesen, wie ich das mag, so, dass sie vom Knochen fallen. Zufrieden war ich trotzdem, der leckere Cabernet versöhnte mich und die wirklich einmalige Atmosphäre mit den vielen Tischen vor der Tür und den alten Filmplakaten an den Wänden. Hier gehen wir wirklich gerne hin.
Kleine Warnung: Wenn es sehr voll ist, sind Küche und Service manchmal ein wenig überfordert. Das Fratelli La Bionda ist kein hochkulinarischer Feinschmeckerladen, sondern eben eine Trattoria. Eine authentische Trattoria. Manchmal eine sehr authentische Trattoria. Aber – wie ich finde – immer eine sehr sympathische Trattoria. Die Atmosphäre macht’s.

Fratelli La Bionda
Bergmannstr. 31

10961 Berlin
030 63901770

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Eisbeinwirt

Am Eisbeinwirt am Kaiserdamm (direkt am gleichnamigen U-Bahnhof) geht man gern achtlos vorüber. Das Lokal sieht arg nach berüchtigt-typischer Alt-Berliner Rumpelbude aus. Wenn man den Laden dann doch einmal betreten hat, fühlt man sich bestätigt. Auch innen typisches Mollen-Flair von vorgestern, reichlich Holz an den Wänden, Karikaturen, Schmuckteller. Innenarchitekten verfallen sofort in katatonische Schockstarre ob dieses „Laubenpieperausschank goes Kiezkneipe“-Ambientes und selbst hartgesottene Freunde von einfachen Berliner Deftigkeiten verspüren einen deutlichen Fluchtreflex.
Den sollte man unterdrücken und Platz nehmen, denn die Wirtsleute Sabine und Henry sind freundlich, haben Humor und das Essen ist ganz ausgezeichnet. Wenn man Berliner Hausmannskost mag, die hier liebevoll gepflegt wird. Die frischen Blut und Leberwürste (6,50, mit Sauerkraut und Salzkartoffeln) gehören zu den besten der Stadt, und die Sülze mit Bratkartoffeln braucht sich ebenfalls nirgends zu verstecken. Das namengebende Eisbein gibt es in zwei Varianten, einmal die 500g-Version (7,50) und die 1kg-XXL-Portion (9,50).
Außerdem gibt’s täglich wechselnden Mittagstisch und Kommentare satt von den Kiez-Nachbarn, die sich – was niemand Wunder nimmt – den Eisbeinwirt zum Treffpunkt auserkoren haben.
Und unter den Stammgästen scheint auch ein IT-Mensch zu sein, denn ausgerechnet der Eisbeinwirt verfügt über eine Flash-Website mit allen wichtigen Infos zum Lokal.
Uns hat’s geschmeckt, wir werden wiederkommen.

Eisbeinwirt
Kaiserdamm 22

14057 Berlin
0303027679

www.eisbeinwirt.de

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