Pigasos, Berlin-Friedenau

Mit Läden, wo man Stammgast war, ist das so ’ne Sache: Wenn der Wirt aufhört und ein neuer Betreiber weitermacht, geht man meistens nicht mehr hin, egal wieviel Mühe sich der Neue auch gibt. Man verbindet mit dem alten Laden zuviele schöne Erinnerungen, da kommt der Neue nicht gegen an, da ist der Ex-Stammgast meistens ziemlich ungerecht.

Im „Neo Fitos“ war ich gern Stammgast, Wirt Fitos und ich hatten dieselbe Wellenlänge, das Essen hat geschmeckt, wenn’s im Fernsehen Fußball gab, herrschte tolle Atmosphäre… und dann hat Fitos den Laden verkauft.

Keine Chance also für den – ebenfalls griechischen – Nachfolger „Pigasos“? Ich staune, aber ich gehe trotz der Erinnerungen an Fitos‘ Anekdoten und seine zypriotischen Gerichte gern ins „Pigasos“. Erstens weil die Betreiber wirklich komplett neu durchgestartet sind, hier erinnert nichts mehr an den alten Laden (leider gibt’s auch keinen Fußball mehr…), das macht es Nostalgikern wie mir einfacher.

Zweitens ist der Service extrem freundlich und herzlich, hier geht man wirklich gerne hin. Und drittens können Sie kochen bzw. grillen. Okay, hier wird ausschließlich die klassische Griechen-Klaviatur bespielt, von Gyros bis Akropolis-Platte, von Dolmadakia bis Moussaka. Aber es schmeckt wirklich bärig, da greift man doch gern zu den Klassikern.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und – was unbedingt erwähnt werden muss – in Zeiten immer (auch preislich) üppiger werdender Vorspeisen (über die ich mich schon bei Bookatable beklagt habe) steuert man hier einen sympathischen Gegenkurs: Auf der Karte steht eine griechische Mini-Vorspeise, bisschen Tsatsiki, bisschen Schafskäse, paar Bohnen, ein Dolmadakia, Bisschen Taramas, 1 Ouzo dazu für um die sechs Euro… sowas macht Spaß. Wie das ganze Pigasos. Wir sind gern hier. Genauso gern wie bei Fitos.

 

 

 

Und mittlerweile habe ich hier auch ein neues Lieblingsgericht: Gebratene, stark geknofelte Kalamaria. Schlichtweg göttlich.

Pigasos
Becker/Ecke Knausstr.
12157 Berlin

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6 Antworten zu Pigasos, Berlin-Friedenau

  1. Foodfreak sagt:

    sieht gut aus, danke für die Empfehlung. Übergroße Vorspeisen sind für mich so typisch amerikanisch, und nerven mich schon lang. Spaßigerweise kommt ja dann mit small plates / shared plates auch der Gegentrend…

  2. Jyrgenn sagt:

    Heute haben das geliebte Eheweib und ich es endlich auch mal ins Pigasos geschafft. Nach diesem Lob hier stand das schon seit einer ganzen Weile auf der Liste.

    Nun war heute nicht so der Tag für herzhafte Grillspezialitäten, sondern wir wollten es lieber auf einer Terrasse zu warm haben als in unserer Wohnung (Südwestlage) viel zu warm, und irgendeinen Handschlag tun für das Essen kam auch irgendwie nicht in Frage. Also diesmal Pigasos.

    Laut ist es auf der Terrasse an der Knausstraße, das muss man schon sagen. Und da ist es auch nur so halb schnieke. Aber der junge Kellner (Wirt?) ist total nett, übertreibt es damit auch nur ein ganz kleines bisschen, und sehr aufmerksam.

    Den Vorspeisenteller gibt es auch für zwei (und er ist wirklich sehr gut!), wenn auch ohne Ouzo, auf den muss man dann bis nach der Rechnung warten. Mir reichte es nach den Vorspeisen dann auch mit einem Bauernsalat, besser was kaltes bei dem Wetter. Der war gut, kann man aber auch nicht viel falsch bei machen. Das Eheweib wollte doch Warmes und nahm den Spinat in Blätterteig – war okay, aber uninspiriert – und das mediterrane Gemüse in der Pfanne, das war ganz nett.

    Sehr schön und sommerlich sehr passend waren die trockenen offenen Weißweine. (Lieber kein Retsina für mich. Den trinke ich nur alleine, wenn ich daran denken will, wie schön alles mit 17, 18 war. Das war ein Scherz.)

    Insgesamt hat es uns wirklich gut gefallen; am Können der Küche haben wir nur ganz am Rande gekratzt und wollen davon bei Gelegenheit mehr kennenlernen. Wenn es nicht ganz so furchtbar heiß ist, man drinnen sitzen kann, und Lust auf was warmes und richtig herzhaftes hat.

  3. Chris Kurbjuhn sagt:

    Wir scheinen uns heute um Minuten verpasst zu haben. Wir sind um kurz nach 22 Uhr aus dem Urlaub zurückgekommen und direkt auf ein Bier bei Tolli aufgeschlagen.:)
    Bitte, beim nächsten Mal die gebratenen Kalamari probieren, die sind göttlich!

    • Jyrgenn sagt:

      Nee, wir waren schon um halb neun wieder weg; wär aber sehr witzig gewesen. Die Kalamari, klar, aber gestern war es dafür wirklich zu warm. Ich bin so froh, dass das jetzt wohl vorbei ist.

  4. Andrea DICKES sagt:

    IM „Pigasos“arbeitet der freundlichste und aufmerksamste Kellner Berlins! Ich gehe seit Jahren mit meinen Freundinnen dort hin und wir sind alle einer Meinung! Das Essen ist immer sehr lecker! Der Kellner ist immer freundlich und nicht aus der Ruhe zu bringen! Jedesmal ein Erlebnis! Griechische Gastfreundschaft, WIR LIEBEN ES!!!

  5. Pingback: Splitterbrötchen (DCCCLXXXIII) | Chris Kurbjuhns Netzecke

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