Fish and Chips, Göttingen

Wiedermal hungrig im Göttinger Bahnhof aufgeschlagen. Aus Erfahrung klug ließ ich die Asia-Nudel-Typen links liegen und ging eins weiter zu Fish and Chips, um Matjes mit Bratkartoffeln für 7,20 Euro zu ordern. Es gab eine für einen Imbiss überraschend gute Weinauswahl, von der ich aber nix probiert hab, war zu heiß.

Machen wir’s kurz. Die Bratkartoffeln hatten vermutlich stundenlang in der Theke gelegen und waren wohl in der Mikro heiß gemacht worden, dazu zwei aromaarme, stark salzige Matjesfilets, dick geschnittene rohe Zwiebeln und ein großzügig portionierter Löffel Remoulade (vermutlich Fertigprodukt) nebst lappigen Gewürzgurkenscheiben. Ich habe schon sehr, sehr oft besser gegessen.

Fish & Chips
Hauptbahnhof Göttingen
http://www.fishandchips.de/

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Kurfürstendamm 195, Berlin

Wurst und Sauce waren okay, die Pommes gut, der Versuch der Tresenleute, mit aufgesetzter Berliner Schnauze für Stimmung zu sorgen, katastrophal. Letztlich ein stinknormaler Imbiss, der unter anderem auch Champagner verkauft. Nix Kult.

Kurfürstendamm 195
10707 Berlin
030 8818942

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Heidelbeere, Berlin

Die Heidelbeere am Heidelberger Platz ist ein ganz bonfortionöses Mittelding zwischen Kneipe und Restaurant. Man bekommt allerbestens gepflegte Biere (perfektes KöPi!) hingestellt und ordert aus einer Karte mit Klassikern aus Hausmannskost und Kneipenküche, z. B. richtig schön deftige Old-School-Linsensuppe.

In der richtigen Gesellschaft kann der Abend sich richtig hinziehen, hier kann man’s aushalten. Nur eine Vorsichtsmaßnahme muss man unbedingt einhalten: Auf KEINEN FALL das „große Bauernfrühstock“ bestellen.

Warum?

 

 

 

 

 

Weil das hier schon das „kleine Bauernfrühstück“ ist.

Heidelbeere
Heidelberger Platz 1
14197 Berlin
030 8212927

http://www.heidelbeere-berlin.de/

 

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Café und Bäckerei Wieslau, Berlin

Ich bin jetzt nicht so der Café-Gänger, und Kuchen ess ich nur alle JUbeljahre… Tjaja, in Nordhessen mit der Ahlen Worscht in der Hand groß geworden, da bleibt der süße Zahn ein Leben lang unterentwickelt… es gibt schlimmeres.

Kuchen mit ordentlich Schokolade drin ist allerdings was anderes, und bei der Kombination Schokolade und Birne lange ich fast immer gerne hin, deshalb war der österliche Besuch bei Wieslau in der Laubacher Straße so höchst erfreulich.

„Kanadische Schokoladensandmasse mit Walnüssen und Birnen“ (oder so ähnlich) stand auf dem Schild in der Küchentheke, das, was auf meinem Teller landete, war der Hammer. Der Milchkaffee war ebenfalls weit über Durchschnitt, die Service-Kräfte könnten etwas souveräner im Umgang mit den Gästen sein, aber ich will nicht meckern: dieses Schokozeugs lohnt das Kommen. Auch aus entfernteren Bezirken.

Es gibt auch Mittagstisch, warme Küche, Imbiss. Hab ich noch nicht ausprobiert.

Wieslau
Laubacher Str. 14
14197 Berlin
030 80203541
wieslau.de

 

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Le Samson, Paris

Tja, so kann’s gehen, wenn man nicht aufpasst. An dem Laden war ich schon ein paar Mal vorbei geschlendert, hatte einen kurzen Blick auf die Karte geworfen, aha, Assiette Grecque und Moussaka, ist ein Grieche. Brauch ich nicht hin. Warum sollte ich denn in Paris zum Griechen gehen.

Dieses Jahr hab ich die Karte einer genaueren Betrachtung unterzogen und festgestellt, dass die Moussaka und der griechische Vorspeisenteller die einzigen griechischen Gerichte auf der Karte sind. Der Rest besteht aus beliebten Klassikern der französischen cuisine traditionelle, für die ich – wie bekannt- die eine oder andere Schwäche hege, also nix wie rein und geordert.

Wir saßen kaum, hatten gerade mal die Karte in die Hand genommen, da spendierte der Patrin schon eine Runde Kir. Guter Mann! Der weiß, wie man mit Gästen umgeht. Und kochen kann er auch. Ausgezeichnete Schnecken mit – natürlich selbstgemachter – Kräuterbutter zur Vorspeise, sehr gutes Boeuf Bourguignon zum Hauptgericht bzw. der „Spieß des Hauses“ mit Lammkotelett und anderen Fleischsorten, serviert mit Blumenkohl und ganz ausgezeichneten Knoblauch-Kartoffeln, zum Nachtisch gab’s Mousse au Chocolat bzw. Creme brulée, das war sowas von französisch, dass wir eine neue feste Anlaufstelle in Butte aux Caille haben. Zumal die Preise einem mal wieder die Freudentränen in die Augen treiben: Vorspeisen für 6 Euro, Hauptgerichte um die 14 Euro, Dreigang-Menü für um die 20 Euro. Tja, preiswert Leben wie ein griechischer Gott in Frankreich.

Le Samson

9, RUE JEAN MARIE JÉGO
75013 PARIS
TÉL: 01 45 89 09 23

Update: Das „Le Samson“ ist mittlerweile geschlossen.

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Tre Secondi, Berlin

Erst von der Website habe ich erfahren, dass das ein Franchise-Unternehmen ist, mit irgendeinem patentierten Koch-Gedöns auf Wasserdampf-Basis. Davon hatte ich bei meinen bisherigen Besuchen nix gemerkt, wohl aber, dass die Atmosphäre hier ganz hervorragend italienisch ist. Service und die immer mal was über den Tresen rufenden Köche sind mit Humor und Witz gesegnet, das Essen kommt zügig und schmeckt, das Bier ist frisch und das ganze ist dann noch für „Kudamm umme Ecke“ unschlagbar preiswert (Pasta und Pizza z. T. für unter 7 Euro, außerdem gibt’s noch Suppen und Salat).

Das ist die Pizza Salami, die ideale Begleiterin zum Kindl Pils, für den Italo-Snob vermutlich etwas zu schlammig, für den hungrigen Menschen vollkommen okay. Bestell ich wieder.

Das Tre Secondi ist nicht unbedingt eine Location, um zum Essen extra dorthin zu fahren, eher was für den kurzen Italien-Urlaub zwischendurch, vor dem Kino oder nach dem Einkaufen. Wir kommen wieder, vermutlich öfters.

Tre Secondi

Joachimstaler Straße 10
10719 Berlin
Tel.: +49 (0) 163 – 33.444.77

Update: Das Tre Secondi ist mittlerweile geschlossen.

 

 

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Fassbender & Rausch Manufaktur und Werksverkauf, Berlin

Wenn Sie Schokolade mögen, suchen Sie diese Location auf keinen Fall auf! Ihnen drohen im Besuchsfall schwere finanzielle und gesundheitliche Schäden, schlagen Sie meine Warnungen auf keinen Fall in den Wind!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spätestens wenn Sie vor diesem eigentlich unscheinbaren Zweckbau stehen, haben Sie noch Gelegenheit zur Umkehr. Nutzen Sie diese, ergreifen Sie Ihre Chance!  Wenn Sie erstmal durch die Tür gekommen sind und die erste Wolke dieses unwiderstehlichen Schokoladendufts eingeatmet haben, ist es unwiderruflich zu spät.

Diese heimtückische Aroma-Attacke hat Ihre stählerne Selbstbeherrschung in ein Tässchen heiße Schokolade verwandelt, sie biegen um die Ecke und stehen im Werksverkauf. Vor Ihnen liegt das Gesamtsortiment der Firma und Sie wundern sich, warum die Einkaufskörbchen so klein sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den vorderen Reihen steht das bekannte Sortiment von Fassbender und Rausch, die Plantagenschokoladen, die Trinkschokoladen, die verschiedenen Trüffel (Marc de Champagne!), ’n bisschen Schnick, ’n bisschen Schnack, und in den hinteren Reihen wird’s für die Sparfüchse interessant: da kommen die deutlich rabattierten Produkte mit leichten Farbfehlern (tun dem fabelhaften Rausch-geschmack keinen Abbruch) und ganz hinten brechen dann die Dämme.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da stehen auf Paletten in unscheinbaren weißen Papp-Kartons die Bruchschokoladen und der Trüffelbruch. 1 kg echte Rausch-Schokolade (in zwei Bittersorten, Vollmilch und Traube an Nuss) für unfassbare 9,99 Euro. Und die Trüffel sind – je nach Sorte – nur zwischen zwei und sechs Euro pro Kilo(!) teurer.

Während man dann – die Pappkartons stapelweise im Arm –  an der Kasse ansteht, kann man rechts durch die Scheibe in den Manufakturraum gucken, um (an Werktagen) zuzuschauen, wie die Schokolade gemacht wird, die man gleich bezahlt. Wenn Sie von Duft, Auswahl und Rabatten so weichgekocht sind wie ich, holen Sie stattdessen das Handy raus, um den Broker anzurufen. Der soll alle Vermögenswerte sofort verflüssigen, ich leg mein Geld nur noch in Schokolade an!

Wenn Ihnen mein Schicksal erspart bleiben soll: Meiden Sie Tempelhof! Meiden Sie die Wolframstraße!

Fassbender & Rausch Manufaktur und Werksverkauf
Wolframstraße 95 – 96
12105 Berlin -Tempelhof
0800 7578810
http://www.rausch.de/

Update: Infamerweise hat Fa. Rausch den Werksverkauf geschlossen.

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Hasir, Spandau

Ich geh wahnsinnig gern „zum Türken“. Nicht nur wegen der üppigen Grillplatten, die ess ich gar nicht mal so häufig. Ich bleib nämlich meistens bei den Vorspeisen hängen. Hier ’n Häppchen, da noch’n Häppchen… Tapas hin, Antipasti her, was Häppchen und Vorspeisen angeht, sind die Türken für mich absolute Weltmeister, ich kann nicht beim Türken essen, ohne mindestens eine Vorspeisenplatte zu bestellen.

So auch bei der Hasir-Filiale in Spandau. Eigentlich hatte ich total Bock auf Grillplatte, und als ich reinkam roch es so verführerisch nach Lammfleisch und Grillaroma, ich wäre beinahe ohnmächtig geworden. Mein Entschluss stand fest: Vorspeisenplatte lassen wir diesmal weg, heute gibt’s Grillteller.

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber dann trugen sie am nächsten Tisch haargenau diese Vorspeisen auf, da konnte ich nicht anders: „Komm, wir teilen uns auch so was… bestimmt hab ich dann noch Platz für ’ne Grillplatte, ich hab ja ’n Riesenhunger…“

Aber dann waren die verschiedenen Gemüsepasten, der Schafskäse, die Weinblätter so lecker, da hat sich irgendein Schalter in meinem Gehirn umgelegt, vermutlich der vom Sprachzentrum, denn ich hab zum Kellner statt „Ich hätte jetzt gern die große Grillplatte“ „Wir nehmen dann noch den warmen Vorspeisenteller“ gesagt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und ich hab’s nicht bereut. Mit warmen Schafskäse gefüllte Röllchen, Hackbällchen in Tomatensauce, irgendwelche Kroketten, dazu ’ne herrlich säuerliche Joghurt-Sauce… wunderbar.

Dann waren wir aber auch satt. Grillplatte ess ich beim nächsten Mal.

Hasir Spandau
Breitestr. 43
13597 Berlin
Tel. 030 35304792

http://hasir.de/

 

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Ratsschänke im Ratskeller Reinickendorf, Berlin

Eigentlich waren wir zum Gastro-Slumming gekommen, Erkennungszeichen: Groupon-Gutschein! Ente satt für zwei Personen für schlappe 14,90… das konnte ja nichts werden. Lachhaft! Warum tun wir uns das an? Kann doch nur ein Reinfall werden…

Aber dann wurde das vor uns hingestellt:

 

 

 

 

 

 

 

 

Und es schmeckte noch besser, als es aussah: die Ente kross und gut gewürzt, der Kloß locker, der Rotkohl war das passende Bindeglied. Und es gab trotz des unfassbaren Dumping-Preises tatsächlich Nachschlag, vernünftigerweise gab’s dann aber geviertelte Enten, keine halben mehr. Auch Klöße, Rotkohl und Sauce konnte man nachordern.

Die Bedienung war zuvorkommend und mit Witz gesegnet. Als wir uns nach trockenem Rotwein erkundigten ließ uns der Herr zwei Weine verkosten, wir entschieden uns für einen höchst trinkbaren badischen Spätburgunder, es blieb nicht bei einem Glas.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schließlich bestellten wir noch Nachtisch, auch diese Waffel mit Zwetschgenröster (!) war über jeden kulinarischen Zweifel erhaben. Toller Laden, wir werden wiederkommen. Auch ohne Groupon-Gutschein.

Ratsschänke im Ratskeller Reinickendorf
Eichborndamm 215-239
13437 Berlin
Tel.: 030-46795220
http://www.ratsschaenke-berlin.de/

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Metzgerei Barthel, Kassel

Zu meinen schönsten nordhessischen Kindheitserinnerungen aus der kulinarischen Ecke gehört die Kasseler Kochwurst [andernorts auch Fleischwurst, Lyoner o. ä. geheißen). Selbstverständlich bekamen auch die Eschweger Fleischer ausgezeichnet schmeckende, kochbare Wurst hin, die zuhause öfters auf den Tisch kam, aber die paar Tage, an denen wir im Jahr zum Einkaufen ins nahe Kassel fuhren, wurden zu Festtagen, wenn wir uns von dort Kochwürste mitbrachten, die meine liebe Mutter mit köstlichen Bechamel-Kartoffeln auf den Tisch brachte. Was für ein zarter, sahniger Geschmack, was für ein köstlicher Schmelz, was für ein Aroma… nicht zu vergleichen mit dem, was in anderen Städten, gar in Berlin aus den Wurstkesseln kommt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kochwurst holten wir damals bei Metzgerei Fernau. Ich erinnere mich noch, dass damals zur Mittagszeit die Menschen bis auf die Straße (war es die Treppenstr.?)  Schlange standen, um sich ihre Kochwurst zu holen. Wie dem auch sei, die Metzgerei Fernau gibt es schon seit längerer Zeit nicht mehr, aber als mich im Oktover letzten Jahres der Weg nach Kassel führte, googlete ich spaßeshalber mal nach Fernau und Kochwurst und kam sofort auf die Webseite der Fa. Barthel, die u. a. Kochwurst in Fernauscher Tradition anbieten.

Und kaum war ich in Kassel, schon stand ich in der Filiale an der Oberen Königstraße und ließ mir eine Kochwurst reichen. Ein Bissen, und mir traten Tränen in die Augen: Da war es wieder, dieses wunderbare sanft-sahnige Aroma, wie sie es augenscheinlich nur in Kassel hinbekommen.

Natürlich hab ich einen Kringel mit nach Berlin genommen. Natürlich haben die geduldigste, beste Gemahlin von allen und ich ihn mit Bechamel-Kartoffeln verspeist. Als es wenig später darum ging, was wir an Heiligabend servieren sollten, schlug ich eiskalt Kartoffelsalat und Kasseler Kochwurst vor, was auf größte Zustimmung stieß.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und ich müsste diesmal nicht nach Kassel fahren, Barthels haben einen Online-Shop, die Lieferung erfolgte schnellstmöglich, und wir hatten ein wundervolles Essen an Heiligabend.

Zu Testzwecken hatte ich noch Ahle Worscht mitbestellt, die kann sich ebenfalls schmecken lassen, das hat Hausschlachtungs-Qualität! Ich habe sicherlich nicht zum letzten Mal bei Barthel bestellt. Und ich weiß jetzt schon, wo mich beim nächsten Kassel-besuch der erste Weg hinführen wird…

Metzgerei Barthel

Obere Königsstraße 21/Ecke Wilhelmstraße
34117 Kassel
Tel: 0561 / 33722

Kohlenstraße 74
34121 Kassel
Tel: 0561 / 9373569

http://www.kasseler-kultwurst.de/

 

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