Barbaras Kaffeetafel

 

„Barbaras Kaffeetafel” ist ein Marktstand. Mittwochs steht er auf dem Winterfeldmarkt, donnerstags und sonnabends auf dem Breslauer Platz. Da kann man jede Menge Kuchen kaufen (Nuja, wer Süßkram mag…), Marmelade (Für, den, der sowas sucht, sicherlich das höchste), ein ausgefeiltes Sortiment verschiedener Quiches (Muss es ja auch geben) und die BESTEN Mautaschen, die man in dieser Stadt für Geld kaufen kann: handgepackt, Kinderfaust-groß, in einer vegetarischen (muss ja nun wirklich nicht sein) und der von mir getesteten Variante mit Biobrät und Gehacktem, und dieses Zeugs ist der Hammer! Saftig, auf den Punkt gewürzt, in schöner, goldgelber Brühe schwimmend, begleitet von einem herrlich säuerlichen schwäbischen Kartoffelsalat (Man kann gegen die Schwaben einiges sagen, aber Kartoffelsalat können sie. Und – natürlich – Maultaschen.), das ist das reinste Manna in der Mittagspause (5 Euro). Vorsicht ist geboten, wenn man gedenkt, die Maultaschen direkt am Stand zu verzehren. Die Bestellung sollte man in dezidiertem Hochdeutsch abgeben, um auf keinen Fall für einen Schwaben gehalten zu werden, sonst wird einem der Kartoffelsalat in die Brühe mit den Maultaschen gekippt! Ich weiß, dass der Profi-Schwabe das für eine der größten Delikatessen überhaupt hält und wonnevoll die Augen verdreht, während er die Kartoffelsalatstückchen in der heißen Brühe zerknitscht, aber… nee. Nee, das geht gar nicht. Barbaras Maultaschen? Ein Muss! Barbaras Kartoffelsalat? Ein Muss! Aber in zwei verschiedenen Gefäßen. Wir wollen’s nicht übertreiben mit der Schwabophilie.

Schön, wenn man bestätigt wird: Der Tagesspiegel hat von einer kompetent besetzten Jury (u.a. Frühsammers) die in Berlin erhältlichen Maultaschen testen lassen. Numero Uno sind die von Barbaras Kaffeetafel!

Barbaras Kaffeetafel
Breslauer Platz
Berlin
030 61748318

www.barbaraskaffeetafel.de/

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Felsenkeller

Ich warne ausdrücklich vor dem Besuch dieses Lokals! Man geht nur einmal rein, um rauszukriegen, was die anderen alle am Felsenkeller finden. Dann nimmt man Platz, bewundert die mit den aufgeräumten Stammgästen gemeinsam gealterte Inneneinrichtung, bekommt ein appetitlich kühles Bier vor die Nase gestellt, meint “Prima Kneipe, hier können wir öfters hingehen!”, kommt ins Gespräch, bestellt noch zwei, drei viele Bier und steht schließlich irgendwann viel zu spät angetrunken auf der Straße. Und während man dann nach Hause schwankt, überlegt man schon, wann man wieder in den Felsenkeller gehen kann. Das ist keine Kneipe, das ist ein Fall fürs Drogendezernat.

Felsenkeller
Akazienstraße 2
10823 Berlin
030 7813447

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Fleischerei Happel

Um die Qualitätsmetzgereien stand es in den letzten Jahren in Eschwege nicht immer zum besten. Nachdem Giganten wie Waßmann (Ahle Worscht!) oder Gebauer (Die dicke Rippe! Der Suppenkloß!) die Bühne verlassen hatten, war ein Vakuum entstanden, in dem einzig und allein der wackere Mangold (geniale grobe Bratwürste!) die Fahne der Qualität unbeirrt in die Höhe hielt. Bei meinem letzten Eschwege-Besuch konnte ich erfreut feststellen, dass es nun in der Herrengasse eine Metzgerei gibt, die die höchsten Erwartungen weckt und dieselben erfüllt. Bei Happel gibt es u.a. eine aus-ge-zeich-ne-te Dicke Rippe, die fast so köstlich mundet wie die Exemplare, die mir in meiner Jugend vorgesetzt wurden. An dem “fast” ist nicht die Handwerkskunst von Herrn Happel schuld, sondern die beklagenswerte Tatsache, dass die Schweine heute auf “mager” gezüchtet werden, und die Rippe deshalb nur noch halb so fett ist wie früher. Hachja.
Als ich an einem Sonnabend morgen bei Happel nach einer Lammschulter fragte, hatte man mehrere Exemplare (entbeint und am Knochen) vorrätig, aus denen ich auswählen konnte. In wieviel Berliner Metzgereien habe ich schon “Lammschulter? Müssense vorbestellen!” gehört.
Auch in der Königsdisziplin der Eschweger “To Go”-Spezialitäten, dem Gehacktes-Brötchen, kann Firma Happel punkten. Und die ahle Worscht (mit Kümmel und ohne angeboten) spielt im oberen Drittel mit. Eine rundum empfehlenswerte Metzgerei, die ihre Produkte erfreulicherweise auch verschickt!

Fleischerei Happel
Herrengasse 14
37269 Eschwege
05651 331370

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Imbiss Wagner

Hier bekommt man den Glauben an die Bratwurst zurück. Einfach eine gute, hausgemachte grobe Bratwurst (Tatsächlich Familienrezept, ich hab die Bratwurst schon beim Vater des Inhabers gegessen) vom Grill (im Sommer steht der Holzkohlengrill vor der Tür!), Brötchen, Senf, himmlisch. That’s what Nordhessen is all about.

Imbiss Wagner
Luisenstr. 33
37269 Eschwege

05651 228585


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Hemingway

Angenehmer Laden, augenscheinlich der Treffpunkt von “tout Eschwege”. Das Frühstück sah sehr gut & sehr üppig aus, die Bedienung war – trotz des am Samstagmittag total überfüllten Ladens – superflink und superfreundlich. Da sieht man gern über dubiose Floskeln (“Alles kuschlig bei euch?”) hinweg, freut sich am ausgezeichneten Milchkaffee oder am frischen Jacobinus-Weizen und denkt ans Wiederkommen. Schon wenn man noch drin sitzt.

Hemingway
Marktplatz 9
37269 Eschwege
05651 76700

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Europa-Grill

Unter snobistischen Power-Fresssäcken gibt es einen gemeinsamen Nenner: “Jugo geht gar nicht”. Freunde der Bizarr-Gastronomie hingegen kehren gern beim Jugo ein: innenarchitektonischer Folklore-Trash, schwülstige Speisekarten-Poesie und gigantische Fleischportionen garantieren unterhaltsame Stunden. In der Tat spricht der Eschweger Europa-Grill eher die zweitgenannte Gruppe an. Wer das Lokal zum ersten Mal betritt, sollte sich wappnen. Dunkel furnierte Nischen mit Seerosen-Polsterung, wollene Wandteppiche und schmiedeeiserne Latüchten hat man so lange nicht gesehen, dass die Erinnerung durchaus als Schock daher kommen kann. Den puffert man am besten mit einem kühlen Eschweger Pils ab, während man die Speisekarte studiert. In der Tat feiern hier die Jugo-Klassiker fröhliche Urständ: vom Räuber-Spieß zur Potpourri-Platte, vom Ölsardinentoast zum “Lustige Bosniak”, hier geht’s zur Sache. Und wer könnte kulinarisch-lyrischen Befremdlichkeiten wie der unter “Stolz des Hauses” geführten “Epigramm-Platte” widerstehen? Ein Blick zu den offenen Weinen beruhigt: der unverwüstliche Plavac steht ebenfalls bereit!
Also, Schluss mit arrogantem Naserümpfen und rein ins proteinhaltige Retro-Vergnügen. Wir bestellten Satarasch (auf der Karte liebevoll & traditionsbewusst mit “Schüttelfleisch” übersetzt), und irgendeine Dingsbums-Platte (Name vergessen, sorry), Fleischstücke und Speck vom Grill mit Dialog von Djuvec-Reis und Pommes, dazu zwo Plavac, ab geht die Lucie, hoppsaheißa!
Das Satarasch war die positive Überraschung des Abends: saftig, gut und scharf gewürzt, das konnte man nicht nur essen, das hat richtig gut geschmeckt. Die Grillplatte hat hingegen nicht so recht überzeugt: zwar war der gegrillte Speck vorbildlich entknorpelt worden, aber die anderen Fleischstücke waren viel zu dünn geschnitten, als dass sie auf dem Grill hätten saftig bleiben können. Die Pommes waren Durchschnitt, dem Djuvec-Reis hätte offensiveres Würzen vertragen, dafür ging die separat servierte “scharfe Sauce” richtig ab… Schwamm drüber! Die Bedienung war überaus freundlich und zuvorkommend, es gab zum Abschied einen leicht dubiosen Marillenlikör aufs Haus, der unsere Retro-Mahlzeit würdig abrundete… uns hat’s trotz der leichten Schwächen in der B-Note Spaß gemacht. Müssen wir gelegentlich mal wieder hin, zum Jugo. Gelegentlich.

Europa-Grill
Friedrich-Wilhelm-Str. 24
37269 Eschwege
05651 31484

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Neue Liebe

Die Neue Liebe ist eine der angenehmsten Kneipen in Eschwege. Das unvergleichliche Andreas Klosterbräu kommt frisch aus dem Hahn, andere Biersorten sind ebenfalls vorrätig, der freundliche und stets gesprächsbereite Wirt hält – nicht unbedingt üblich in Nordhessen! – trinkbare Weine bereit, gebietet über ein respektables Spirituosenangebot und was für den kleinen Hunger gibt’s auch. Die warmen Fladenbrote sind beliebt und die “Ahle Worscht” kann man ebenfalls essen. Hier kann man’s also in angenehmer Gesellschaft durchaus ein paar Stündchen aushalten.
Allerdings sollte der Wirt ein offeneres Ohr auf die Beschallung seiner Gaststätte haben. Es mag ja durchaus legitim sein, am frühen Abend das Radio dudeln zu lassen, aber wenn ein vollkommen merkbefreiter Sender eine akustische und semantische Monstrosität mit dem Text “Amy Winehouse, lass die Drogen sein, mach’s wie ich, der Karl Heinz, ich trink nur Äppelwoi” dudelt, wäre es die Pflicht des Gaststätteninhabers gewesen, im Mutsprung über den Tresen zu flanken und umgehend den Sender zu wechseln.

Neue Liebe
Forstgasse 13
37269 Eschwege
05651 76148

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Cafè Plüsch

Der Latte Macchiato schmeckt ausgezeichnet, Kuchen und Torten sind selbstgebacken und munden dem Süßmaul ebenfalls, die Bedienung ist ausgesprochen freundlich, hier kann man’s aushalten.
An Sonn- und Feiertagen gibt’s ein üppiges Frühstücksbuffet, das ganz ausgezeichnet aussah (wir hatten bei unserem Besuch schon gefrühstückt und konnten deshalb nicht zulassen), alles in allem ein sehr sympathisches Café.
Ein Stern Abzug wegen der blödsinnigen Speisekarten-Poesie. Ein “Plüsch-Plausch-Teller”…. das muss doch nicht sein!

Cafè Plüsch
Hospitalplatz 1
37269 Eschwege

05651 3376842


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China-Restaurant Pavillon

Wenn man keine Wunderdinge erwartet, dann kann einem das Pavillon gefallen. Es ist halt ein “europäischer Chinese”, der seine Gäste mit “Ente kross” und sagenhaften Dingen wie der “Shaolin-Suppe” verwöhnt. Wer deswegen die Nase rümpft und auf stilreiner kantonesischer Küche o.ä. besteht, muss ja nicht reingehen. Das Essen schmeckt, und am Wochenende, wenn es für 11,90 Euro ein All-you-can-eat-Buffet gibt, ist es sogar ein Schnäppchen.
Die Wein-Auswahl ist China-Restaurant-typisch bizarr (ich würde zu gerne mal wissen, wie sich ein Bacchus aus Kallstadt auf die Weinkarte verirrt hat), aber wer im Werratal etwas anderes als das einmalige Andreas Klosterbräu trinkt, muss sowieso ziemlich verschattet sein.

China-Restaurant Pavillon
Marktplatz 7

3726
9 Eschwege
05651 754729

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Apollo-Optik

Mein lieber Apollo-Junge! Natürlich kannst du versuchen, irgendeinem Vollspaten einzureden, dass es zwischen zentimeterdicken Bierseidelgläsern zum Sonderangebotspreis (wie bei Apollo beworben) und den hyperschicken, doppelt entspiegelten, maßangepassten Gleitsichtwundern aus der NASA-Forschung keine Alternative gibt, aber warum versuchst du, diesen Quark einem über fünfzig Jahre alten Fehlsichtigen aufzutischen, dessen Dioptrien-Zahlen allein dir schon sagen müssen, dass der Kerl seit Jahren bei Optikers ein und aus geht? Und der sich schon deshalb ein bisschen in der Materie auskennen muss? Was sagst du? Es hat dir in der Apollo-Schulung niemand gesagt, dass man die Kundschaft ernst nehmen soll? “Sonderangebot abbügeln und die teuerste Alternative empfehlen”, mehr kannst du dir nicht merken? Ach so. Aber müssen es denn dann wirklich Sehhilfen sein, die ihr hier verkauft? Lecker Schlangenöl oder auf Herdplatten tanzende Hühner würden viel besser zu deinem Beratungs-Stil passen.

Apollo-Optik
Tauentzienstr. 1
10789 Berlin
030 21019940

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