Portofino

Wenn man das Portofino in der Kantstr. zum ersten Mal betritt, zuckt man unwillkürlich zusammen. Man schaut noch mal auf die Straße, ob da eventuell ein flügeltüriger DeLorean parkt, und mustert die Gäste an den Tischen, ob nicht etwa Doc Emmet Brown und Marty McFly Platz genommen haben. Im Portofino macht man – des Ambientes wegen – eine Zeitreise: rotkarierte Tischdecken, bauchige, bast-umspannte Chiantiflaschen und ein veritables Boot als Tresen. Das ist nicht hart am Kitsch vorbei, das ist Kitsch as Kitsch can, und das ist gut so, denn das Caprifischer-Ambiente wird durch die trockene Berliner Schnoddrigkeit des Chef-Kellners herrlich konterkariert.
Der leicht museale Anstrich der Portofino-Einrichtung hat seinen Grund: Dies ist tatsächlich der älteste Italiener Berlins, der vor über 40 Jahren seine erste Pizza aus dem Steinofen geholt hat. Thema Steinofen: Wegen der Pizza geht man auch hierher, die Steinofenpizza in zahlreichen Varianten zählt zu den allerbesten Berlins. Der Rest der Speisekarte spult das italienische Standard-Programm herunter, ich kann’s aber nicht beurteilen, weil die geduldigste Gemahlin von allen und ich IMMER bei der Pizza hängen bleiben. Vorsicht! Die Pizzen, die auf der Karte als „scharf“ ausgewiesen werden, sind es tatsächlich.
Preislich ist das Portofino deutlich oberhalb des normalen Pizzeria angesiedelt, aber angesichts der Qualität und besagten Ambientes (Die Promi-Foto-Wand! Mit Vico Torriani!) zu vertreten. Unser „Nostalgie-und-gute-Laune“-Italiener auf dem Heimweg vom Büro.

Portofino
Kantstr. 63

10627 Berlin
030 32360533

www.pizzeria-portofino.com/

Dieser Beitrag wurde unter Restaurants abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert