Gmoakeller, Wien

Der vierte Tag unseres Wien-Urlaubs war angebrochen und bewegte sich bereits auf die Mittagszeit zu, als wir bestürzt feststellten, dass die geduldigste Gemahlin von allen noch kein Kalbsrahmbeuscherl verspiesen hatte. Unglaublicher Vorfall! Wie konnte man die arme Frau nur so quälen und ihr eine ihrer Leibspeisen vorenthalten, geht ja gar nicht!

Also flugs bei Google „Wien Gasthaus Beuscherl“ eingegeben, und unter den Treffern, die die wackere Suchmaschine ausspie, den „Gmoakeller“ ausgewählt, da sich auf dessen Speisekarte die  Wiener Gasthaus-Evergreens ein Stelldichein gaben und das Beuscherl an prominenter Stelle erschien.

Dass wir einen Tisch reservierten, erwies sich als vorausschauend und segensreich: Als wir nach einem arschlangen Sightseeing-Tag total erschöpft zu viert im Gmoakeller aufschlugen, war der Laden bis auf den letzten Platz besetzt, nur unser Tisch war noch frei. Der Laden brummte, Super-Atmosphäre, hier konnte man’s aushalten, und trotz der Überfülle war der Service freundlich, fix und höchst professionell. Als das Essen vor uns stand, wussten wir auch, warum der Laden so voll war: Die österreichische Hausmannskost kochen Sie hier richtig gut.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Beuscherl der geduldigsten Gemahlin von allen gehörte zu den besten, die wir jemals gekostet haben. Unsere Wiener Gastgeber hatten sich für Cordon Bleu und Zwiebelrostbraten (sensationell krosse Röstzwiebeln) entschieden, und ich war hocherfreut gewesen, auf der Karte ein Gericht zu finden, dass ich buchstäblich seit Jahren nicht mehr hatte genießen dürfen. Gebackenes Hirn mit Ei.

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Köstlichkeit, das Hirn korrespondierte saftig und cremig mit dem aromatischen Rührei, die Salzkartoffeln sekundierten perfekt und unaufgeregt, an die letzte Gabel dieses köstlichen Dreiklangs denke ich heute noch, Wochen später, mit Wehmut: war das gut!

Zum Wein kann ich nix sagen, da ich beim ganz ausgezeichneten Trumer Pils hängen geblieben bin, aber den fröhlichen Trinkern an den Nachbartischen war anzusehen, dass das mehr als anständig war, was da in den Weingläsern schwappte.

Mehr als zufrieden verließen wir nach Begleichen der erfreulich kleinen Rechnung (Hirn und Beuscherl hatten jeweils unter zehn Euro gekostet!) dieses mehr als erfreuliche Wirtshaus. Noch bevor die Tür hinter uns zuschlug, war der Beschluss, beim nächsten Wien-Besuch wieder zu kommen, gefasst.

Gmoakeller

Am Heumarkt 25
1030 Wien
http://www.gmoakeller.at/
Tel.: 01 – 7125310

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Eine Antwort zu Gmoakeller, Wien

  1. vilmoskörte sagt:

    Irgendwie Fotos, die gut auf cooksuck.com veröffentlicht werden könnten … Sieht beides aus, wie schon mal gegessen.

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