Medusa

Wer wissen will, wie man vor zwanzig Jahren beim Griechen gegessen hat, ist im Medusa durchaus richtig. Und das muss nichts schlechtes sein.
Wir probierten die Vorspeisenplatte für eine Person (um die 9 Euro), die mehr als genug für 2 hungrige Esser waren. In Teig ausgebackene Gemüse, Spinattäschchen, Schafskäsetäschchen und die “üblichen Verdächtigen”, also Tzaziki (besonders sahnig-mild), Tarames, Schafskäsepaste und – als Clou – ein Häufchen Meeresalgensalat, der uns besonders beeindruckte. Nun waren wir beinahe schon satt, als die Hauptgerichte kamen. Die gebratenen Sardinen waren wie gebratene Sardinen sein sollen: kross, schmackhaft, ideale Bierbegleiter, die kleine Grillplatte würde andernorts als Große Grillplatte durchgehen, ein Suvlaki-Spieß und ein üppiger Gyrosberg wurden von (selbstgemachten!) Pommes Frites und frischen Grünen Bohnen (man kann sich zwei Beilagen aus 5 aussuchen) und war von eben jener Deftigkeit, wegen der man vor zwanzig Jahren zum Griechen ging. Beide Hauptgerichte waren übrigens unter zehn Euro zu haben. Und hinterher gab’s natürlich den üblichen Ouzo aufs Haus!
Zu erwähnen ist noch das Kachelmuseum an den Wänden, dort hängen die herrlichsten Badezimmerspiegel und Jugendstilkacheln, wegen denen allein schon ein Besuch lohnt. Wir werden wiederkommen, da probieren wir dann mal den frischen Mittelmeerfisch. Nicht der Überflieger, aber eine solide kulinarische Zeitreisemaschine.

Nachtrag März 2010:
Das ist keine Zeitreisemaschine mehr sondern dank gewaltig aufgebohrter Küchenleistung ein richtig guter Grieche. Insbesondere die Angebotskarte hat es in sich: Lammleber, Öko-Lamm von der Müritz, frischer Fisch vom Grill… hier kann man mittlerweile sehr gut (rustikal) essen. Und ein paar gescheite griechische Weine stehen auch auf der Karte. Dicke Empfehlung, Tendenz zu wohlwollenden 5 Sternen.

Medusa
Perelsplatz 10
Berlin
030 8516589

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