Jagakölla, Podersdorf am See

Was finden die Einheimischen nur an diesem Laden? Was den Jagakölla anbelangt, stehe ich vor einem Rätsel. Die Einheimischen aus dem Seewinkel lieben diesen Laden, wenn man sie fragt: „Wo kann man denn hier gut essen?“ ist der Jagakölla meist unter den Top Five… und ich versteh nicht warum.
Dies Jahr haben wir’s mal wieder probiert. „Muss doch was dran sein, wenn sogar die Dings hierher kommt… Vielleicht ist das Essen ja besser geworden…“
Also hereingestürmt, die Inneneinrichtung gewürdigt (man kann nur hoffen, dass dieses Geier-Wally-Interieur irgendwie ironisch gemeint ist) und anschließend das Auge auf Entspannungsreise in die Speisekarte geschickt. Bevor ich „Blunzengröstl“ lesen konnte, war auch schon der hastig georderte Welschrieslign schon da… Sapperment! Der Wein ist gut. Nicht ganz so gut wie z.B. beim Seehoada, aber viel besser als beim letzten Mal hier. Vielleicht hat sich ja auch was in der Küche getan…
Wo war ich… Ach ja, Blunzengröstl. Warum denn nicht? Ist eins meiner Lieblingsgerichte aus der deftigen Abteilung, allzuviel kann man an Bratkartoffeln mit gebratener Blutwurst nicht verpfuschen, also wird Blunzengröstl geordert.
Beim Blunzengröstl gibt es zwei Schulen: die eine, die gebratene Kartoffeln und gebratene Blutwrurstscheiben bauernfrühstücksmäßig vermengt und den Kren (Meerrettich) drüberhobelt, und die andere, die alles in separaten Häufchen serviert. Beim Jagakölla folgte man der zweiten Schule, und die Blutwurst war – für meinen Geschmack eher warm gedünstet als wirklich gebraten. Die Kartoffeln hingegen waren kross, trocken und sorgfältig entfettet…
Ja, Teufel noch eins! bestell ich mir wirklich Blunzengröstl, um entfettete Kartoffelscheiben zu essen? Ich bin im Urlaub, gebt mir Fett und Protein, aber in Massen, bitteschön!
Man verstehe mich nicht falsch, das war alles handwerklich sauber gemacht, ich hab eigentlich überhaupt nix zu meckern, aber Blunzengröstl kenn ich anders. Deftiger. Fettiger. Appetitlicher.
Es hat ja nicht schlecht geschmeckt. Ich hab’s komplett verputzt, einen zweiten Welschriesling getrunken, und mich über den wirklich sauscharfen Meerrettich gefreut. Aber wenn der Meerrettich das beste am Blunzengrostl war, dann kann man’s noch optimieren. Andererseits… wenn es den Einheimischen genau so gefällt? Wie gesagt, was den Jagakölla anbelangt, verstehe ich sie nicht.

Jagakölla

Weinberggasse 1a

A-7141 Podersdorf am See
+432177-2848

www.jagakoella.at

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