Tiergartenquelle, Berlin

Zeitreise. Hier war ich das letzte Mal vor über fünfundzwanzig Jahren. Damals saß man dort an langen Holztischen, trank Bier aus Tonkrügen und aß gutbürgerliche Deftigkeiten. Heute tut man dort das gleiche, bzw. man versucht es. Ausgerechnet mein damaliges Lieblingsgericht, der Wurstsalat mit Bratkartoffeln, stand nämlich skandalöserweise nicht mehr auf der Karte. Wenig traditionsbewusste Küche, augenscheinlich!
Misstrauisch bestellte ich mir ein Cordon Bleu (vom Schwein), gegen das absolut gar nichts einzuwenden war, es steckte sogar Käse mit Eigengeschmack drin), die dazu gereichten Pommes frites kamen in großer Menge, solides, preiswertes Kneipenessen.
In einer wesentlich höheren Liga spielte das Eisbein, das sich die geduldigste Gemahlin von allen geordert hatte und von dem ich kosten dürfte. Ganz ausgezeichnetes, aus Erbsen (nicht aus Erbswurst!) hergestelltes Erbspüree, schönes, fettglänzendes Sauerkraut mit großzügig Speckstückchen drin und ein zartes, saftiges Eisbein, das man mit dem Löffel zerteilen konnte.
Zu meckern habe ich natürlich auch: die Akustik dieses Ladens ist mörderisch, wenn’s voll ist (wie augenscheinlich immer), muss man beinahe schreien, um sich mit dem Tischnachbarn zu verständigen. Aber das gehört zu einer gescheiten Kneipe eigentlich dazu.
Allein schon wegen des Eisbeins, das man besser in Berlin nicht bekommen kann, werden wir wiederkommen.

Tiergartenquelle
Bachstr. 6
10555 Berlin
030 3927615

www.tiergartenquelle.de

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