Wenn’s irgendwie geht, dann fahr ich mit dem Fahrrad ins Büro. Knapp zehn Kilometer strampeln tun mir ganz gut, und solang ich den Kaiserdamm zum Theo hochkomme, ohne die ganz kleinen Gänge benutzen zu müssen, kann ich mich für fit halten. Das schöne an meiner Strecke von Kreuzberg nach Neu-Westend ist aber, dass ich durch den Tiergarten fahren kann. Denn wenn man jeden Tag durch diesen Park radeln darf, merkt man erst, was für ein geniales Stück Gartenarchitketur der Tiergarten ist. Kein Tag ist wie der andere, an jedem Tag sieht der Tiergarten ein kleines bißchen anders aus. Da ist man schon neugierig, wenn man hineinradelt. Mal sehen, wie es heute aussieht. Sind die tiefen Pfützen an der Luiseninsel noch da, in denen sich die Baumkronen spiegeln? Ist der Kollege Jogger heute wieder pünktlich an der Adlerbrücke? Ob die Sonne neue Muster auf die Große Sternallee zeichnet, wenn sie durch die dichten Blätter scheint? An keinem Tag sieht dieser Wunder-Garten gleich aus. Hier gibt’s keinen Alltag, hier ist jeder Tag anders. Man muss nur die Augen offen halten, dann ist der Tiergarten besser als Fernsehen. Herrlich.
Tiergarten
Berlin